Monatsüberblick März 2021

von Andreas Kammerer

Mond

06.:    Letztes Viertel (Schlangenträger)
13.:    Neumond (Wassermann)
14.:    Erste Sichtung am Abendhimmel möglich (gegen 19:00 MEZ)
21.:    Erstes Viertel (Zwillinge)
28.:    Vollmond (Jungfrau)
 

Planeten und Kleinplaneten

Merkur

kann allenfalls von Spezialisten in der ersten Märzwoche tief über dem morgendlichen, stark aufgehellten Südosthorizont kurz nach 6:30 MEZ ausgemacht werden. Hilfreich bei der Suche ist dabei Jupiter, der allerdings ebenfalls noch recht unscheinbar ist. Am Morgen des 5. März passiert der 0.1m helle Merkur den Gasplaneten in nur 0.3° nördlichem Abstand. Innerhalb der folgenden Tage dürfte Merkur dann selbst für erfahrene Beobachter unsichtbar werden.

Venus

steht am 26. März in oberer Konjunktion mit der Sonne und damit unsichtbar am Taghimmel.

Mars

wandert in der ersten Märzwoche durch das Goldene Tor der Ekliptik, wie die Region zwischen Plejaden und Hyaden genannt wird. Am 4. März steht der Rote Planet knapp 3° links unterhalb der Plejaden. Am 19. März wandert der zunehmende Mond zwischen Mars und Aldebaran hindurch, wobei sich unser Erdtrabant 2° links unterhalb von Mars befindet. Am 23. März passiert Mars Aldebaran in 7° nördlichem Abstand. Die Helligkeit des Roten Planeten nimmt weiter ab, und zwar von 0.9m auf 1.3m. Am Monatsende beträgt der Scheibchendurchmesser nur noch 5.3“, so dass teleskopische Beobachtungen nicht mehr lohnen. Die Untergänge des Planeten verschieben sich von 1:15 MEZ auf 1:45 MESZ.

Jupiter

ist zu Monatsbeginn ein schwieriges Objekt knapp oberhalb des morgendlichen Südosthorizonts, welches gegen 6:45 MEZ, und damit in der Dämmerung, beobachtbar wird. Am 5. März passiert Merkur den größten Planeten unseres Sonnensystems in nur 0.3° nördlichem Abstand – eine nur schwierig zu beobachtende Konjunktion. Am Morgen des 10. März kann man die schmale Mondsichel 8° rechts, etwas tiefer als Jupiter auffinden. Bis zum Monatsende wird der durch das Sternbild Steinbock wandernde, –2.0m helle Jupiter dann ein einfaches Morgenhimmelobjekt, das gegen 5:45 MESZ sichtbar wird.

Saturn

wird um den 5. März tief über dem morgendlichen Südosthorizont sichtbar. Der 0.7m helle Ringplanet kann gegen 6:30 MEZ aufgefunden werden. Am Morgen des 9. März kann man die schmale Mondsichel 11° rechts von Saturn finden. Ob man die hauchdünne Mondsichel noch am folgenden Morgen, nun 5° unterhalb des Ringplaneten ausmachen kann, ist fraglich. Bis zum Monatsende verschieben sich die Aufgänge des im Sternbild Steinbock stehenden Planeten auf 5:15 MESZ, doch wird man ihn frühestens eine halbe Stunde später erkennen können.

Uranus

ist zu Monatsbeginn ein im Fernglas noch gut sichtbares Objekt am Abendhimmel, doch sinkt er stetig dem Horizont näher und kann gegen Monatsende nur noch von Spezialisten ausgemacht werden. Der 5.9m helle Planet geht zu Monatsbeginn gegen 23:00 MEZ, am Monatsende gegen 22:15 MESZ unter. Etwa eine Stunde zuvor wird er in den horizontnahen Schichten unsichtbar. Der Mond steht am 16. März 6° unterhalb des grünen Planeten, und könnte bei der Suche behilflich sein.

Neptun

steht am 11. März in Konjunktion mit der Sonne und damit unbeobachtbar am Taghimmel.

Vesta

steht am 4. März im Sternbild Löwe in Opposition zur Sonne. Mit einer maximalen Helligkeit von 5.9m kann sie gut im Fernglas beobachtet werden. Die beste Beobachtungszeit ergibt sich um die Kulmination im Süden, wenn sie ihre höchste Horizonthöhe erreicht. Diese erfolgt zu Monatsbeginn gegen 0:45 MEZ, am Monatsende gegen 23:30 MESZ. Vesta bewegt sich den ganzen Monat über rückläufig, wobei sie sich in nordwestlicher Richtung bewegt. Am Monatsende ist ihre Helligkeit auf 6.4m zurückgegangen.

Der Sternenhimmel

Zur Standardbeobachtungszeit (23:00 MEZ am Monatsanfang, 22:00 MEZ zur Monatsmitte und 22:00 MESZ am Monatsende) steht das Sternbild Großer Bär – mit dem Großen Wagen als bekanntester Sternenkonstellation – hoch über unseren Köpfen. Seinen stellaren Gegenpart, das Sternbild Kassiopeia, auch Himmels-W genannt, finden wir hingegen in geringer Höhe über dem Nordwesthorizont. In der fünffachen Verlängerung der vorderen Wagensterne treffen wir auf den Polarstern im Norden, der den Endpunkt der Deichsel des Kleinen Wagens definiert. Offiziell wird diese Sternenkonstellation als Kleiner Bär bezeichnet.

Nördlich des Zenits finden wir das schwierig zu identifizierende Sternbild Giraffe in größerer Höhe im Nordwesten. Tief im Norden, westlich der Kassiopeia, steht das Sternbild Kepheus in unterer Kulminationsstellung. Im Nordosten steigt das ausgedehnte Sternbild Drache empor, dessen Kopf am auffälligsten ist. Unterhalb der Wagendeichsel findet sich das nur aus zwei Sternen bestehende Sternbild Jagdhunde. Und westlich des Großen Bären kann das schwache Sternbild Luchs in großer Höhe ausgemacht werden.

Über dem Nordwesthorizont bereiten sich gerade die Sternbilder Andromeda, Dreieck und Widder auf ihren Untergang vor. Noch deutlich höher finden wir das Sternbild Perseus. Im Westen ist das Sternbild Stier mit dem orangefarbenen Aldebaran und den beiden gut erkennbaren Sternhaufen Hyaden (um Aldebaran) und Plejaden (rechts von Aldebaran) schon deutlich herabgesunken Bereichert wird diese auffällige Region aktuell zusätzlich vom Planeten Mars. Hingegen steht der Fuhrmann mit der hellen Capella noch in bequemer Höhe.

Das Wintersechseck, zusammengesetzt aus den Sternen Capella, Pollux, Procyon, Sirius, Rigel und Aldebaran, ist nun vollständig nach Südwesten gerückt. Das Sternbild Orion hat sich schon deutlich dem Horizont genähert. Ebenso der Stier und das Sternbild Großer Hund mit dem hellsten Stern des Himmels, Sirius. Die Sternbilder Hase und Achterdeck befinden sich bereits im Untergang. Hingegen sind die Sternbilder Fuhrmann mit der hellen Capella, Sternbild Zwillinge mit den hellen Sternen Castor und Pollux sowie der Kleine Hund mit Procyon noch in größerer Höhe zu finden. Zwischen Kleinem und Großem Hund ist das schwache Sternbild Einhorn positioniert.

Tief im Süden kulminiert das Sternbild Schiffkompass. Höher finden wir den Kopf des ausgedehnten Sternbilds Wasserschlange und über diesem das sehr unauffällige Sternbild Krebs, in welchem der Sternhaufen Praesepe unter gutem Himmel mit dem bloßen Auge erkannt werden kann.

Im Südosten sind die Sternbilder Becher und Rabe aufgegangen, die beide noch sehr unauffällig sind. Deutlich höher finden wir das auffällige Sternbild Löwe mit dem hellen Regulus und über diesem das schwierige Sternbild Kleiner Löwe. Östlich des Löwen kann unter dunklem Himmel das Sternbild Haar der Berenice mit seinem mit bloßem Auge erkennbaren Sternhaufen Melotte 111 ausgemacht werden. Noch horizontnah finden wir das Sternbild Jungfrau mit der hellen Spica.

Im Osten ist das große Sternbild Bärenhüter nun vollständig aufgegangen; sein Hauptstern Arktur leuchtet erkennbar orange. Unterhalb finden wir das markante Sternbild Nördliche Krone, das aber aufgrund der geringen Horizonthöhe noch nicht auffällt. Dies gilt auch für das über dem Nordosthorizont aufgehende Sternbild Herkules. Tief im Nordnordosten leuchtet die Wega, Hauptstern des Sternbilds Leier.

Die Sterne Regulus, Spica und Arktur bilden das sogenannte Frühlingsdreieck, ein Pendant zum Wintersechseck bzw. Sommerdreieck.

Die Milchstraße ist im März unauffällig, da sie nur mäßige Horizonthöhen erreicht. Sie tritt im Südsüdwesten über den Horizont (Sternbild Achterdeck) und zieht sich dann über die Sternbilder Einhorn, Zwillinge (Westteil) und Fuhrmann, wo sie ihre maximale Höhe erreicht. Im weiteren Verlauf sinkt sie über die Sternbilder Perseus, Kassiopeia und Kepheus zum Nordhorizont hinab.

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